Das Netzwerk „Kennzeichnung und Registrierung“ (K&R)

Arbeitskreis aus multidisziplinären Experten im Bereich Tierschutz

Das „Netzwerk Kennzeichnung und Registrierung (K&R)“, auch Identification and Registration (I&R), ist ein Arbeitskreis, der aus mehreren Fachveranstaltungen heraus, zuletzt im September 2016, entstanden ist. Gemeinsames fachübergreifendes Ziel: eine bundesweite Pflicht der Tierhalter:innen zur Kennzeichnung und Registrierung ihrer Hunde und Katzen. Für gleich mehrere Probleme im Zusammenhang mit Hunden und Katzen bietet die volle Rückverfolgbarkeit des Halters einen unverzichtbaren Lösungsbestandteil.

 

Das Thema ist sperrig und wird häufig mit dem nicht belegten Gegenargument bürokratischen Aufwands und hoher Kosten vom Tisch gewischt. Im Zuge der Arbeit des Netzwerks wurde jedoch immer deutlicher, dass ein solches System für Deutschland durchaus kostengünstig und effektiv machbar ist: mittels intelligenter Vernetzung und Nutzung vorhandener Datenbanken. Im Februar 2017 haben sich daher alle Landestierschutzbeauftragten, Repräsentanten:innen aus den Bereichen der Tierärzteschaft, der Transpondertechnologie, der Haustierregister in Deutschland und des Tierschutzes zusammengefunden und in  Arbeitsgruppen Vorgaben für eine bundesweit einheitliche Kennzeichnung und Registrierung von Hunden und Katzen erarbeitet, die gleichzeitig mit den Bestimmungen der anderen EU-Staaten kompatibel sind. 

 

Auf der Ebene der Europäischen Union ist das Thema ebenfalls virulent. Bereits 2016 hat das Europäische Parlament hat in einer Entschließung eine europaweite Kennzeichnung und Registrierung gefordert. Der Umweltausschuss folgte 2018 mit einem Beschluss. Im Februar 2020 wurde ein harmonisiertes EU-weites System zur verpflichtenden Kennzeichnung und Registrierung in einer Entschließung des Europäischen Parlaments zum illegalen Handel mit Heimtieren in der EU gefordert. Im Dezember 2023 hat die EU Kommission einen Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über das Wohlergehen von Hunden und Katzen und ihre Rückverfolgbarkeit (COM(2023) 769 final 2023/0447 (COD)) veröffentlicht. Dieser Verordnungsvorschlag enthält auch die Kennzeichnung und Registrierung ausgewählter Hunden und Katzen und die Interoperabilität nationaler Datenbanken. Das Netzwerk K&R begrüßt den Verordnungsvorschlag ausdrücklich, fordert jedoch entgegen dem Vorschlag eine Kennzeichnung und Registrierung aller Hunde und Katzen und empfiehlt die Nutzung vorhandener Heimtierdatenbanken anstelle des Aufbaus neuer Datenbanken zur Registrierung.

 

Im Januar 2016 wurde eine Broschüre herausgebracht, in der dringende Probleme mit Hunden und Katzen in Deutschland und Europa, sowie deren Hintergrund und Beziehungen beleuchtet werden. Zudem werden auch beispielhaft die Rahmenbedingungen für ein Lösungsmodell dargestellt. Diese Rahmenbedingungen für ein Lösungsmodell wurden bei einem Parlamentsabend im Januar 2018 in Berlin vorgestellt. Neben der Unterstützung von Behörden, Tierärzten und Tierärztinnen und vielen anderen, gibt es den positiven Nebeneffekt einer bundesweit einheitlichen Kennzeichnung und Registrierung für konsequente und verlässliche Gewinnung von Tierzahlen. Zielführende Heimtierpolitik ist auf seriöse Daten und Transparenz angewiesen. Im November 2019 fand die Fachkonferenz „Zeit zum Handeln! Eine rechtspflichtige Kennzeichnung und Registrierung von Hunden und Katzen in Deutschland und Entwicklungen in der EU“ in Berlin statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde eine maßgeschneiderte, kosteneffiziente Lösung für die Identifizierung und Registrierung von Hunden und Katzen in Deutschland auf höchstem technischen Standard präsentiert. Die vom Netzwerk K&R entwickelte Lösung ermöglicht es, unabhängige verlässliche Daten zur privaten Hunde- und Katzenhaltung zu erheben. Ein solches Modell ist zudem eine Erleichterung für Behörden, etwa für die Veterinärämter.

 

Weitere Informationen zur Konferenz finden Sie hier